1881
begann die Bebauung des nur 70 x 80 Meter großen Grundstückes am Endpunkt der neu eröffneten Plagwitzer Linie durch die Leipzig Tramways Company Limited in London als zweites Depot der Leipziger Pferdeeisenbahn.
Zuerst entstand eine viergleisige Remise für 21 Wagen, zwei Stallgebäude für 140 Pferde und ein Verwaltungsgebäude. 1889 folgten ein zweigeschossiger Etagenstall für 252 Pferde mit einer Rampe zum oberen Stockwerk, Gleiserweiterungen, ein Beamtenwohnhaus und Nebengebäude. Für das Doppelgeschossige Stallgebäude zeichneten sich die Architekten Pfeifer und Mändel verantwortlich.
1896
ging die Leipziger Pferdeeisenbahn in die Große Leipziger Straßenbahn über, dessen Streckennetz bis 1897 elektrifiziert wurde. Das führte zu zahlreichen Um- und Ausbauten auf dem Depotgelände. In das Erdgeschoß des doppelgeschossigen Pferdestalls wurden Gleise zum Abstellen von Beiwagen gelegt, die wegen der geringen Deckenhöhe (keine Oberleitung möglich) noch bis zum ersten Weltkrieg mit Pferden rangiert werden mussten. Der Pferdestall zur Weißenfelser Straße wurde zur Werkstatt umgebaut, wohingegen der Pferdestall und andere Gebäude zum benachbarten Grundstück der Armaturenfabrik Schumann & Co. abgerissen und durch eine fünfgleisige Wagenhalle ersetzt wurden. Damit existierten 16 Abstellgleise für 75 Wagen. Mit der baulichen Verbindung von Beiwagenhalle und umgebautem Werkstattgebäude 1908 war beinahe der gesamte Hofbereich überbaut. Nach Eröffnung des Straßenbahnhofs Angerbrücke 1926 wurde der Plagwitzer Straßenbahnhof geschlossen und ein Großteil der Straßenbahnschienen demontiert.